«Sich auf eine Strasse zu kleben, ist ein radikaler Schritt. Und Radikalität führt zu Gegenradikalität»

Shownotes

Zwei Bisherige gegen sechs Neue. So sieht die Ausgangslage für die Ständeratswahlen im Kanton St.Gallen zurzeit aus. Der 2019 gewählte Benedikt Würth von der Mitte und die im Frühling 2023 gewählte Esther Friedli von der SVP gegen die Grünen, SP, FDP, GLP, Parteifrei SG und Aufrecht. «Die Ostschweiz» führt im Vorfeld der Wahlen vom 22. Oktober 2023 mit sämtlichen Kandidatinnen und Kandidaten Gespräche. Den Auftakt bildete das erstmalige Zusammentreffen von Benedikt Würth und Patrick Jetzer. Während bei diesem Austausch mitunter ordentlich die Fetzen flogen, herrscht bei der Diskussion zwischen Oskar Seger (33) und Meret Grob (28) Harmonie – auch wenn die beiden in diversen Themen ganz unterschiedliche Standpunkte vertreten. Das sei auch mit ein Grund, trotz der schwierigen Ausgangslage zu kandidieren. «Wir müssen als Partei Präsenz zeigen», so Seger. Und Grob ergänzt: «Die Kandidierenden bestimmen die Themen, über welche gesprochen wird. Deswegen kann man das Feld nicht nur den Bisherigen überlassen.» Beide haben die Entscheidung, zu kandidieren, nicht leicht gefällt. «Es braucht Selbstvertrauen und Mut», sagt Meret Grob. Gerade bei ihr als junge Frau werden die Legitimation einer Kandidatur in Frage gestellt. Entgegengesetzte Meinungen vertreten Grob und Seger beispielsweise beim Stimmrechtsalter 16, bei der Wahl eines Streiks, um sich Gehör zu verschaffen und in der Klimadebatte. Für Meret Grob ist Streiken ein «wahnsinnig wichtiges politisches Mittel», auf das sich auch selbst schon zurückgegriffen hat. Seger sieht das anders: «Sich auf eine Strasse zu kleben, ist ein radikaler Schritt. Und Radikalität führt zu Gegenradikalität.».

Im Podcast-Gespräch erfahren Sie ausserdem, ob es für Oskar Seger einen Grund geben würde, selber auf die Strasse zu gehen, und wie Meret Grob auf den unterschwelligen Vorwurf reagiert, hysterisch zu sein.

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