Tritt er an oder nicht? Mike Egger überlegt sich Regierungsratskandidatur

Shownotes

Eine Erklärung für das Glanzresultat hat er nicht. Er habe sich diese Frage auch schon gestellt. Letztlich habe er wohl in den vergangenen fünf Jahren in Bern – und vorher auch im Kantonsrat – nicht so viel «verkehrt» gemacht. Man wisse einfach, was man bekommen, wenn man einen Mike Egger wähle. Die Aussage fällt in einem Gespräch mit «Die Ostschweiz», das auch als Podcast zu hören ist. Dabei geht es einerseits um die Eidgenössischen Wahlen und die Konsequenzen daraus und andererseits um die anstehenden Regierungsratswahlen. Auf den Wahlsonntag angesprochen sagt Egger klar, dass nun die SVP in der Verantwortung sei. Sie habe einen deutlichen Auftrag der Wählerinnen und Wähler erhalten: «Jetzt fängt die Arbeit an. Lösen wir die Probleme – Krankenkassenprämien, Altersvorsorge, Zuwanderung – nicht, erhalten wir in vier Jahren die Quittung», ist Mike Egger überzeugt. Und lösbar sei das nur mit einer bürgerlichen Allianz. Und auch nur dann, wenn der Lobbyismus bekämpft werde. Da müsse man genau hinschauen. Und gewissen Politikern müsse man wieder klarmachen, was genau ihre Rolle sei. Mike Egger selbst weiss nicht mehr genau, wie viele Stimmen er an jenem Wahlsonntag im Oktober erzielt hat. Er weiss aber noch sehr genau, wem er das zu verdanken hat, wer ihn politisch geformt hat. Unter anderem erwähnt er Nationalrat Lukas Reimann und Polit-Urgestein Toni Brunner. Egger selbst wurde nach seinem Einzug in den Nationalrat – er rutschte für Toni Brunner nach – als eine Kopie von ebendiesem bezeichnet. Nicht zuletzt wohl auch, weil auch Egger als «Frohnatur» bezeichnet werden kann. Für ihn ist aber klar: «Man kann in der Politik niemanden kopieren. Das funktioniert nicht.» Entsprechend habe er den Vergleich mit Brunner stets als Ehre und nicht als Angriff empfunden. In dessen Fussstapfen zu treten («Er war der erfolgreichste SVP-Präsident aller Zeiten») sei ohnehin unmöglich. Unmöglich? Wirklich? Toni Brunner gelang es nie, zum Ständerat oder zum Regierungsrat gewählt zu werden. Mike Egger könnte das schaffen. Wenn er denn will. Es gilt für die SVP, im Frühling 2024 den Sitz von Regierungsrat Stefan Kölliker zu verteidigen. Und nicht nur das. Laut Mike Egger will man gleich auch noch einen zweiten Sitz holen – wohl am ehesten jenen des ebenfalls abtretenden SP-Regierungsrats Fredi Fässler. «Wir peilen zwei Sitze an. Stefan Kölliker hat gezeigt, dass wir fähig sind, konstruktiv in der Regierung mitzuarbeiten», sagt Egger deutlich. Doch mit welchen Personen? Da gibt sich Egger bedeckt. Die Nominationsversammlung finde am 7. Dezember statt. Man komme aber sicherlich mit einem Zweierticket. Ob er, Mike Egger, auch antreten wird, ist ebenfalls noch unklar. Er schliesse es aktuell nicht aus, sagt der SVP-Nationalrat. Das Amt sei spannend, man könne da viel bewegen und gezielter Projekte vorantreiben. Letzteres unterstreicht Egger auch mit einigen Ausführungen, die durchaus als Werbespot für das Justizdepartement gedeutet werden könnten. Aber eben: Es ist weder eine klare Zusage noch eine klare Absage. Egger wird bald kommunizieren. Und ebenso bald wird klar werden, ob die SVP mit einer Frau und einem Mann antreten wird. Für Egger wäre das eine Wunschvorstellung. Aber, und das sagt er deutlich, letztlich müssen die fähigsten Personen auf das Ticket kommen. Egger wird von vielen als fähige Person beurteilt. Nun stellt sich nur noch die Frage, ob Egger selbst auch schon (jetzt schon) will.

Kommentare (1)

Armando K

naja, auch eine Taktik: überlegt sich... a) Bundesratskandidatur , b) Regierungsrat.... damit umschifft er die erste Frage: wäre ME überhaupt fähig dazu??? Ein Fleischfachmann der SVP kann ALLES. Er überlegt sichs mal.....pffff

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